Kegelbahn 1:1 - Der Anfang
…einen Wurf weiter.
Nach vielen Jahren des Kegelbahnbaus im kleinen Maßstab habe ich mich Anfang 2021
dazu entschieden, einen lang gehegten Traum zu erfüllen: Die eigene Kegelbahn - und
zwar diesmal in Groß!
Wie kam es?
Während der Pandemiezeit 2020/21 wurden die Schicksale zweier Kegelsportanlagen
besiegelt, die meine Kegelkarriere maßgeblich geprägt haben.
In meiner direkten Nachbarschaft befand sich eine leerstehende Gaststätte mit drei
Funk-Kegelbahnen aus dem Jahr 1996. Die Gaststätte war längst geschlossen, als wir in
ein benachbartes Haus zogen; ich kannte die Anlage jedoch noch aus den fühesten
Kegel-Anfängen meiner Kindheit. Die Sportkegler unter euch können es sicher
verstehen, wie sehr ich mir gewünscht hätte, bei dieser geringen Entfernung diese
Anlage zum Training zu nutzen - der damalige Besitzer, der die Gaststätte früher
betrieben hatte und weiterhin in dem Gebäude wohnte, hatte jedoch kein Interesse, die
Bahn zu vermieten. Mit dem Verkauf des Gebäudes im Jahr 2020 war das Ende der
Gaststätte beschlossene Sache - das Gebäude wird zum Wohn- und Ferienhaus
umgebaut und die Kegelbahn muss weichen.
Kurz nachdem ich vom Ende dieser Kegelbahn erfuhr, traf die
nächste unerfreuliche Nachricht ein: Die langjährige
Heimanlage meines Vereins, auf der ich das sportliche Kegeln
erlernt habe und meine ersten Jugendspiele hatte, wird
ebenfalls umgebaut - diesmal zur Lagerhalle. Es handelt es
sich um eine Vollmer-Anlage mit 4 Bahnen, die drei
Generationen von Kegelsportanlagen beherbergt hat. Die
letzte Erneuerung der Bahntechnik erfolgte im Jahr 1987.
Kurz zur Geschichte: Mein Verein verließ die Kegelsportanlage
2009 nach über 50 Jahren aufgrund von Differenzen mit dem
damaligen Pächter, da dieser sich durch die regelmäßige
Bahnpflege gesundheitlich beeinträchtigt fühlte. Der
Fußballverein, dem die Anlage zu diesem Zeitpunkt gehörte,
entschied sich damals leider gegen den langjährigen Verein,
der die Anlage gehegt und gepflegt hat, und für den Pächter,
der kurze Zeit später das Lokal verließ. Der Verein spielt
inzwischen in einer Nachbarortschaft auf einer
gemeindeeigenen Sportanlage ohne angeschlossene
Gaststätte - doch ich schweife ab ;)
Seit der Verein die Bahnanlage verließ, ging das Lokal durch
die Hände verschiedener Pächter und Besitzer. Helmut und ich
verbrachten viele Stunden als Bahnwarte mit der Wartung und
Pflege der Bahn, bevor wir von der Gaststätte aufgrund einer
recht unorthodoxen Führung Abstand nahmen. Die Besitzerin
konnte nie an die erfolgreiche Führung ihrer Vorgänger
anknüpfen und gab die Gaststätte schließlich auf, was uns die
Chance gab, den Kegelbahnen, welche durchaus mit vielen
Erinnerungen verbunden sind, zu einer zweiten Existenz zu
verhelfen.
Man sagt ja: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich meist auch
eine neue. In diesem Fall schlossen sich gleich zwei Türen, und
dies womöglich für immer. Doch dafür öffnete sich ein ganzes
Tor, nämlich die Erfüllung des Traums der eigenen Kegelbahn.
Nach einiger Überlegung (in erster Linie finanzieller Hinsicht)
beschloss ich, jeweils eine Bahn aus den am besten erhaltenen
Komponenten jeder Kegelsportanlage zusammenzustellen und
in einer dafür angemieteten Lagerhalle neu aufzubauen. Die
folgenden Seiten dokumentieren dieses Projekt.