Die Demontage fand unter erschwerten Bedingungen statt, da das Gebäude abgerissen werden würde und daher der Strom gekappt war. Mit Helmuts Baustrahler im Gepäck machten meine Freundin und ich uns auf den etwa zwei Stunden langen Weg. Dort angekommen, war die erste Aktion, den Schaltschrank abzubauen. Nahezu alle Leitungen der Vollmer-Automaten sind steckbar und jeder Stecker ist sowohl beschriftet, als auch einmalig. Alle Anschlüsse, die nicht steckbar waren, habe ich vorsichtshalber entsprechend markiert und fotografiert. Statt der Drehstrommotoren werden bei meiner Bahn einfache Wechselstrommotoren verwendet. Die Steuerung funktioniert höchstwahrscheinlich ohne größere Eingriffe sowohl mit 400V, als auch mit 230V. Meine größte Sorge war die Leitung von Schaltschrank zum Stellpult. Bei unserem letzten Abbau in Bayern war diese Leitung unter der Holzkonstruktion verlegt, welche aufwändig entfernt werden musste. Diesmal hatten wir allerdings das Glück, dass vor diesem Kegelsteller ein Spieth-Automat installiert war, d.h. die neuen Leitungen waren auf die bereits bestehende Bandenkonstruktion gelegt worden. Es mussten lediglich Sockelleisten entfernt werden, unter denen die Kabel verliefen. Diese Freunde hatte ein Ende, als wir feststellen mussten, dass die Kabel unter der Blendwand hinduchliefen. Die Stecker waren so breit, dass wir sie nicht durchziehen konnten. Allerdings hatten die Leitungen mehr als 20 Adern, sodass es ein Unding war, sie einfach zu kappen. Glücklicherweise war der Verkäufer sehr hilfsbereit. Er holte seine Kettensäge und machte der Blendwand kurzerhand ein Ende. Danach konnten wir alle weiteren Leitungen ohne Probleme entfernen und einladen. Danach machte ich mich an den Kegelsteller: Die Zentriereinrichtung - bestehend aus Zentrierglocken und -ringen - nahm ich auf Vorrat mit. Ich baute die drei Mikroschalter End- und Startposition der Zugstange sowie den für die Seilentwirrung aus. Den Kegelstellermotor konnte ich natürlich auch nicht dort lassen. Zum Schluss habe ich die neun Spickschalter komplett auf einer Schiene ausgebaut. Ich werde sie in meinem Kegelsteller wegen der Breite nicht nebeneinander einbauen können; sie müssen in zwei Reihen angeordnet werden. Bis auf wenige mechanische Veränderungen (z.B. Verengung im Bereich des Bremskeils und früherer Anschlagpunkt der Seilrolle) müssten sie jedoch auch im Maßstab 1:2 ihren Dienst verrichten. Mit dabei waren noch einige Ersatzteile und Wartungsinstrumente. Eine Bedienungsanleitung war glücklicherweise auch dabei. Der “nackte” Kegelsteller bot nach dem Umbau ein trauriges Bild. Ich hätte ihn gerne komplett mitgenommen, was natürlich meine Kapazitäten überschritten hätte. So musste ich ihn dem Abriss überlassen, was sehr schade war, denn er war sehr gut in Schuss. Die anderen Teile der Anlage werden den Abriss jedoch nun überdauern.
© Alle Rechte vorbehalten | Letzte Aktualisierung 25. Oktober 2022 | Kontakt | Datenschutzerklärung

Eigenbau Kegelbahn 1:2 -

Der Ausbau

Meine Kegelbahn 1:7 ist ein endloses Projekt und ich hatte schon viel Arbeit damit. Allerdings ist eine zwei Meter lange Kegelbahn schon sehr weit vom richtigen Kegelfeeling entfernt. Aus diesem Grund befindet sich eine Kegelbahn im Maßstab 1:2 bereits in Planung. Es ist nun fast soweit, dass ich mit dem Bau der Bahn beginnen kann. Entgegen der ursprünglichen Idee ist nun sogar Platz für eine größere Bahn, d.h. Maßstab 1:2 ist möglich. Es stehen Kugeln mit 68mm Durchmesser zur Verfügung, d.h. der Maßstab wird ca. 1:2,35 betragen. Die Phase der intensiven Planung hat begonnen. Ziel dieses Projekts ist allerdings nicht nur die detailgetreue Nachbildung einer echten Kegelbahn. Daneben soll auch die Funktionalität einer standardmäßigen Kegelbahn realisiert werden. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschieden, eine Kegelbahn von Vollmer auszuschlachten und einen Großteil der Originalteile in meiner Kegelbahn einzubauen. Vor allem die Steuerung und die Spickschalter sollen hierbei genau so übernommen werden, wie sie beim großen Vorbild verbaut werden. Nach einigen Monaten des Beobachtens fand ich endlich eine geeignete Vollmer- Anlage aus den 90er Jahren mit der Steuerung Pincontrol 2 und der Anzeigetechnik Infocenter 1. Die ehemalige Gaststätte war zum Abriss freigegeben und die Kegelbahn konnte so “gerettet” werden. Die folgenden Bilder zeigen die Bahn vor Beginn der Demontage (für mehr Infos auf die Bilder klicken):
…einen Wurf weiter.
Dieses Bild zeigt die ehemalige Kegelbahn in Gaggenau-Selbach. Alle Steuerungselemente stammen aus dieser Anlage.
Mein zukünftiges Stellpult. Es kann ein Semi-Wert eingegeben werden, allerdings gibt es momentan keine Anzeige dafür. Dies könnte evtl. noch erweitert werden. Die Birnen und Leitungen der Anzeige übernehme ich in mein Modell. Der ursprüngliche Totalisator kann Würfe, Holz und Gesamtergebnis anzeigen. Schaltschrank und Klingel. Ich habe alle elektronischen Komponenten inklusive Leitungen mitgenommen. Der Elevator stammte noch von der Spieth-Bahn, die vorher dort verbaut war. Er war ebenfalls sehr gut gepflegt, allerdings habe ich leider keine Verwendung für den Kugelaufzug. Ein unkonventioneller Vierpass Der Automat verfügt über einige nützliche Komponenten wie den Motor, alle Schalter und die Zentrierung. Der Kegelsteller war in einem extrem gepflegten Zustand. Anschlüsse des Schaltpults. Das Bild zeigt drei steckbare Anschlüsse. Durch Beschriftungen auf der Rückseite der Platte ist die Positionierung eindeutig. Danke Vollmer! Wie bereit zum Abwurf Der Abbau schreitet voran. Der Kegelsteller nach den Abbauarbeiten Die gefallene Blendwand. Unter der Vollmer-Anzeige sind die Spuren der alten Spieth-Technik hervorgekommen - ironischerweise genau die Optik, welche meine 1:2-Anlage schmücken wird Die Spieth-Asphaltbahn in Bandenausführung. Selbst unter dem Schmutz sah man, wie gut die Anlage gewartet worden war. Dreiphasiger Anschluss des Kegelstellmotors